Prof. Dr. Ingo Froböse (digital)
Deutsche Sporthochschule Köln
Muskuläre Fitness – der Schlüssel zum Erhalt von Selbstständigkeit und Mobilität
Muskuläre Gesundheit ist der Schlüssel zur Vermeidung von Unselbstständigkeit und einem Mobilitätsverlust, denn Muskeln sorgen für körperliche Aktivität und garantieren Alltagssouveränität. Ab dem 60. Lebensjahr jedoch verändert sich bei den meisten die Muskulatur durch das Phänomen der Sarkopenie. Dies führt sowohl zu einem Verlust der Kraft als auch insbesondere zu einem Verlust der Muskelmasse. Hier gilt es aktiv präventiv entgegenzuwirken und besonders im Rahmen der Pflege rehabilitativ anzusetzen.
Wie man dieses bisher in Deutschland kaum beachtete Phänomen bekämpft, und damit die Pflegebedürftigkeit reduziert, ist Inhalt dieses Vortrags.

Prof. em. Dr. med. Klaus-Michael Braumann
NDR Bewegungs-Doc
Bewegung im Altenheim – ein unterschätztes Therapiekonzept
Eine gute Fitness verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit und ermöglicht dadurch eine bessere Teilhabe am Alltagsleben, reduziert das im Alter erhöhte Sturzrisiko, reduziert die Infektanfälligkeit sowie das Risiko von Komplikationen nach operativen Eingriffen (deren Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter immer mehr zunimmt). Durch relativ einfache Angebote können mit einem geringen Aufwand auch und gerade im Setting Altenheim bemerkenswerte Effekte erreicht werden, wodurch betroffenen Personen neben gesundheitlichen Auswirkungen eine deutlich verbesserte Lebensqualität und Teilhabe ermöglicht wird.

Dr. habil. Thomas Boggatz
Pflegewissenschaftler
Geriatrische Rehabilitation und Pflege
Dieser Beitrag geht der Frage nach, was bislang über den aktiven Beitrag der Pflege zur geriatrischen Rehabilitation in der Langzeitpflege bekannt ist und welche Effekte durch einen solchen Beitrag erreicht werden können. In einer Literaturrecherche wurden 13 Studien gefunden, in denen verschiedene Konzepte zu einer Mitwirkung der Pflege bei der geriatrischen Rehabilitation untersucht wurden, die sich zum Teil positiv auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Rehabilitanden auswirkten. Eine eindeutige Überlegenheit eines dieser Konzepte konnte jedoch nicht festgestellt werden. Zukünftige Studien sollten die verschiedenen Konzepte miteinander vergleichen und der Frage nachgehen, für welche Art von Rehabilitanden sie jeweils am besten geeignet sind, und unter welchen organisatorischen Bedingungen sie jeweils implementiert werden können.

Lutz Karnauchow
domino-coaching Stiftung
Der Paradigmenwechsel in der Pflege benötigt neue Altersbilder
Der Anspruch auf Rehabilitation müsste für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit sein. Das SGB XI postuliert den Vorrang der Rehabilitation vor Pflege. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Nur 2 % der Pflegebedürftigen erhalten Reha-Leistungen. Wie kann das sein? Es sind falsche Altersbilder, die zur Diskriminierung von Alten führen. Moderne Pflege braucht neue Altersbilder. Denn Menschenwürde beginnt im Denken.